Schulen besser ausstatten
Veröffentlicht von Dietmar Lehmann in WIP · 26 Juli 2021
WP-Fraktion fordert sofortige
Kehrtwende der Landesregierung in Sachen mobiler Luftfilter
Unterricht nach den Sommerferien und
keine Raumluftfilter an den Portaner Schulen: Trotz bundesweiter
Debatten und Forderungen aus der Elternschaft und von Lehrerverbänden
nach mobilen Luftfiltern in Schulen, bleibt das Öffnen der Fenster
in der kalten Jahreszeit für Schüler*innen und Lehrer*innen nach
wie vor die einzige Alternative, sich vor den Corona-Virus zu
schützen. Dass die Pandemie allerdings noch
lange nicht überwunden ist und die Zahlen jederzeit wieder ansteigen
können, zeigt der Blick in andere Länder.
Angesichts der
Ausbreitung der Delta-Variante sowie neuer wissenschaftlicher
Debatten stößt das bisherige Verhalten der Landesregierung
Nordrhein-Westfalen, kein neues Programm zur Anschaffung von mobilen
Luftfilteranlagen aufzulegen, bei der Wählergemeinschaft Porta auf
völliges Unverständnis. Die Landesregierung selbst blieb bisher bei
ihrer Auffassung, dass das Mittel der Wahl zum Infektionsschutz
weiter die Kombination von Stoßlüften, das Tragen der Masken und
das Testen sei. Allerdings kommt jetzt Bewegung in die Sache. Nach
Angaben des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet arbeiten Bund und
Länder an einem Programm zur besseren Ausstattung von Klassenzimmern
mit Luftfiltern. Nach Auffassung der WP allerdings viel zu spät!
Das es auch
schneller geht, zeigt der Freistaat Bayern. Bis zu 50 Prozent
beteiligt sich die Bayrische Landesregierung an den Kosten für
mobile Luftfilter in Schulen und Kitas. Auch die Niedersächsische
Landesregierung will nach anfänglicher Zurückhaltung nun doch wegen
der Ausbreitung der Delta-Variante mehr Geld für Lüftungsanlagen in
Schulen bereitstellen. Dieses Geld fließt zusätzlich zu der
bisherigen Förderung von Luftfilteranlagen in eingeschränkt
belüftbaren Klassenzimmern. Mit den aktuellen Beschlüssen folgen
beide Landesregierungen den Rat der Experten, die beim Einsatz von
mobilen Luftfilteranlagen ein höheres Maß an Sicherheit vor einer
indirekten Infektion bestätigen.
Die
Wählergemeinschaft Porta fordert daher jetzt, wie sie es bereits vor
Monaten getan hat, eine sofortige Kehrtwende der Landesregierung in
Sachen mobiler Luftfilteranlagen. Es ist nicht nachzuvollziehen, dass
u.a. im NRW-Landtag mobile Luftreinigungsgeräte die Luft filtern, in
den allermeisten Kitas und Schulen des Landes aber nicht. Die
Wählergemeinschaft Porta fordert daher ebenso wie Elterninitiativen
und Lehrerverbände mobile Raumluftfilter in jedem Klassenzimmer, um
in der Pandemie flächendeckend Präsenzunterricht zu sichern.
Schulträgern sollten für die Anschaffung von mobilen
Raumluftgeräten möglichst schnell Finanzmittel in ausreichender
Höhe zur Verfügung gestellt werden. Für die WP sind auch
ventilatorgestützte Fensterlüftungssysteme zur Verbesserung der
Luftqualität eine wirksame Alternative, wie sie jetzt von
Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts vorgeschlagen wurden.
Ein zeitnahes
Umdenken der Landesregierung in Sachen mobiler Lüftungsanlagen bzw.
Fensterlüftungssystemen ist für die Portaner Schülerschaft auch
deshalb geboten, da die Debatte um Impfungen für Kinder und
Jugendliche nach wie vor nicht entschieden ist und die Nachrüstung
mit stationären raumlufttechnischen Anlagen im Rat
fraktionsübergreifend auf Bedenken stößt. Nachdem nun klar ist,
dass mobile Luftfilter bzw. ventilatorgestützte
Fensterlüftungssysteme in Schulen in Kombination mit normalen
Fensterlüften gegen die Ausbreitung des Coronavirus helfen können,
sollte die Stadt vorbereitet sein, um möglichst schnell reagieren zu
können, sollte die Landesregierung ihre bisherige Haltung aufgeben.
Dies gilt insbesondere für die Schuljahrgänge 1 bis 6, da
Schülerinnen und Schülern dieser Jahrgänge, in absehbarer Zeit
kein Impfangebot gemacht werden könne.
Da die Stadt bereits wenige
mobile Geräte im Rahmen des Sonderförderprogramms für
eingeschränkt belüftbare Klassenzimmer angeschafft hat, sollten
bereits erste Erfahrungswerte unter Berücksichtigung der
Leistungsdaten sowie der Einsatzbedingungen vorliegen. Für die WP
steht fest, es muss jetzt schnell etwas geschehen. Auf jeden Fall
sollten erneute Schulschließungen angesichts der Ausbreitung der
Delta-Variante nicht in Kauf genommen werden. Hier ist die
Landesregierung, aber auch die Schulträger in der Pflicht, so Dietmar
Lehmann, Sprecher der Wählergemeinschaft Porta.
Dietmar Lehmann